Männlicher Haarausfall: Bringt Finasterid die Haarpracht zurück?
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ARZNEIMITTEL UND THERAPIE
Finasterid (Propecia) ist das erste orale Arzneimittel zur Behandlung der androgenetischen Alopezie, dessen Wirksamkeit in klinischen Studien mit über 1000 Männern nachgewiesen ist. Der 5-Alpha-Reduktasehemmer hemmt die Bildung von Dihydrotestosteron, packt damit das Übel an der Wurzel und soll die verlorene Haarpracht zurückbringen.
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Finasterid gehört zu den wichtigsten Wirkstoffen bei gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie). Die Prostata oder Vorsteherdrüse liegt ringförmig um die Harnröhre und ist bei vielen Männern höheren Alters gutartig vergrößert. In geringerer Dosis stoppt Finasterid Haarausfall, der hormonell bedingt ist. Der Wirkstoff gilt allgemein als gut verträglich. In seltenen Fällen verursacht er Nebenwirkungen wie sexuelle Funktionsstörungen. Hier lesen Sie alles Wichtige über Finasterid.
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Propecia
Finasterid
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Finasterid ist ein selektiver Inhibitor der Steroid-5α-Reduktase vom Typ II und Typ III, der als Arzneistoff bei benigner Prostatahyperplasie und bei androgenbedingtem Haarausfall eingesetzt wird. Finasterid unterliegt in Deutschland, Österreich und der Schweiz der ärztlichen Verschreibungspflicht.
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So wirkt Finasterid
Wirkmechanismus
Bei den meisten älteren Männern ist die Vorsteherdrüse (Prostata) gutartig vergrößert.. Durch den Druck des neuentstandenen Gewebes auf die Harnröhre kommt es in vielen Fällen zu Beschwerden beim Wasserlassen, häufigem nächtlichen Harndrang, Problemen beim vollständigen Entleeren der Blase bis hin zu Rückstauschäden mit Harnwegserkrankungen und Nierenfunktionsstörungen.
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Das Hormon Testosteron ist vor allem für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich und kommt überall im menschlichen Körper vor. Wird Testosteron durch ein bestimmtes Enzym (sogenannte „5-alpha-Reduktase“) umgewandelt, entsteht Dihydrotestosteron, welches sehr spezifisch an bestimmte Andockstellen bindet. Daraufhin wird ein Signal übermittelt, welches bei empfindlichen Männern unter anderem zu einer Gewebsvermehrung der Vorsteherdrüse und zu Haarausfall führen kann.
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Der Wirkstoff Finasterid hemmt dieses Enzym, ist also ein sogenannter „5-alpha-Reduktasehemmer“. Dadurch sinkt die Konzentration an Dihydrotestosteron. In der Folge nimmt die Größe der Prostata ab und hormonell bedingter Haarausfall wird gestoppt.
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Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Finasterid
Der Wirkstoff wird fast vollständig (zu 80 Prozent) aus dem Darm ins Blut aufgenommen. Die Wirkung tritt ungefähr nach zwei Stunden ein. Danach wird Finasterid in der Leber abgebaut und über den Urin und Stuhl ausgeschieden.
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Video Erklärung zu Finasterid
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Wann wird Finasterid eingesetzt?
Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten (Indikationen) von Finasterid gehören:
- Gutartige Gewebsvermehrung der Vorsteherdrüse (benigne Prostatahyperplasie)
- Frühstadien der androgenetischen Alopezie bei Männern
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So wird Finasterid angewendet
Die am häufigsten verwendete Arzneiform stellt die Filmtablette dar: Der Wirkstoff befindet sich hier im Kern der Tablette und wird von einem Schutzmantel umgeben. So wird verhindert, dass beim Berühren der Tablette Wirkstoff über die Haut aufgenommen wird. Die Finasterid-Dosierung beträgt bei Männern mit gutartiger Prostatavergrößerung fünf Milligramm pro Tag. Bei einer Behandlung des hormonell bedingten Haarausfalls wird nur ein Milligramm täglich eingenommen. Patienten, die unter einer Leberfunktionsstörung leiden, erhalten eine reduzierte Dosis.
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Die Tablette wird unabhängig von einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit (am besten ein großes Glas Leitungswasser) eingenommen. Bei gutartiger Prostatavergrößerung wird Finasterid oft in Kombination mit einem sogenannten „alpha-1-Adrenozeptorblocker“ (wie Tamsulosin) verabreicht: Durch die unterschiedlichen Wirkmechanismen ist eine sehr effektive Bekämpfung von Symptomen und Ursachen gleichzeitig möglich.
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Welche Nebenwirkungen hat Finasterid?
Häufig (das heißt bei einem bis zehn Prozent der Behandelten) verursacht Finasterid Nebenwirkungen wie verminderte Libido und sexuelle Funktionsstörungen. Selten (das heißt bei weniger als einem Prozent der Behandelten) kommt es zu Spannungsgefühlen in der Brust. Noch seltener führt die Einnahme zu Knoten in der Brust oder einer Flüssigkeitsausscheidung aus der Brustdrüse.
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Bei Feten führt Finasterid zu Missbildungen der äußeren Geschlechtsmerkmale. Deshalb dürfen Schwangere und Frauen, die schwanger werden könnten, nicht mit dem Arzneistoff in Kontakt kommen.
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Was ist bei der Einnahme von Finasterid zu beachten?
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Der Wirkstoff Finasterid kann einen bestimmten Laborwert verändern, der zur Identifizierung einer bösartigen Veränderung des Prostatagewebes (Tumor) verwendet wird. Die Möglichkeit eines Tumors muss deshalb vor der Therapie durch den behandelnden Arzt ausgeschlossen werden.
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Sehr selten entwickelt sich während der Therapie mit Finasterid bei Männern Brustkrebs. Es muss daher eine regelmäßige Kontrolle des Brustgewebes durch den Arzt sichergestellt sein. Kommt es während der Einnahme von Finasterid zu knotigen Veränderungen, Schmerzen oder Absonderungen aus der Brustdrüse, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
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Gegenanzeigen
- Schwangere und Frauen, die schwanger werden können, dürfen Medikamente mit Finasterid nicht einnehmen und die Tabletten auch nicht teilen oder mörsern.
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Wechselwirkungen
- Bislang sind keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.
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Schwangerschaft und Stillzeit
- Finasterid ist nicht für die Anwendung bei Frauen bestimmt.
- Männer, die Finasterid einnehmen, sollten beim Geschlechtsverkehr mit Schwangeren darauf achten, dass die Frau nicht mit dem Sperma in Kontakt kommt (beispielsweise durch Verwenden eines Kondoms). Der Grund: Finasterid ist auch im Sperma nachweisbar. Gelangt der Wirkstoff zum Ungeborenen, kann es zu Missbildungen der äußeren Geschlechtsmerkmale kommen.
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So erhalten Sie Medikamente Propecia
Finasterid ist verschreibungspflichtig und somit nur mit einem Rezept vom Arzt in der Apotheke erhältlich.
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Weitere interessante Fakten zu Finasterid
Bis vor kurzem war der Wirkstoff Finasterid noch als Dopingmittel bekannt. Ziel der Sportler war es, die Einnahme des verbotenen Dopingmittels Testosteron (führt zu verstärktem Muskelaufbau und allgemeiner Leistungssteigerung) zu maskieren. Mittlerweile sind Dopingtests aber so empfindlich, dass trotz einer Einnahme von Finasterid unnatürlich erhöhte Werte von Testosteron nachweisbar sind. Somit hat Finasterid heute seine Bedeutung als Dopingmittel verloren.
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Fragen und Antworten zu Finasterid
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Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
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Beratender Experte
Professor Dr. Christian Stief ist Medizinischer Autor und Facharzt für Urologie. Er habilitierte sich 1991 an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit 2004 steht er als Direktor der Urologischen Klinik des Klinikums der Universität München vor. Er ist Herausgeber mehrerer deutsch- und englischsprachiger wissenschaftlicher Bücher und war von 2006 bis 2012 Mitherausgeber der Fachzeitschrift European Urology. Seit 2018 ist er Mitglied des Medizinausschusses des Wissenschaftsrates der Bundesregierung und der Bundesländer.
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Medizinisch geprüft von: Dr. Nadia Schendzielorz
Dr. Nadia Schendzielorz ist seit 2016 Apothekerin in unserer Online-Apotheke. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.
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Letzte Änderung: 19. Januar 2023
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Quelle: Finasterid (Wirkstoff: Propecia)
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Gütesiegel & Mitgliedschaften
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